Nextcloud mit Docker Compose und MariaDB unter Linux Mint / Ubuntu installieren
Nextcloud ist eine beliebte Open-Source-Alternative zu Dropbox oder Google Drive. Mit Docker Compose lässt sich in wenigen Minuten eine vollständige Nextcloud-Instanz inklusive Datenbank starten. In dieser Anleitung zeige ich Schritt für Schritt, wie du unter Linux Mint oder Ubuntu eine funktionierende Umgebung mit MariaDB einrichtest.
Voraussetzungen
- Ein System mit Linux Mint oder Ubuntu
- Grundkenntnisse im Umgang mit der Kommandozeile
- Docker und Docker Compose sind installiert
- Freie Ports: 80 (für den Webzugriff) und 3306 (für die Datenbank, falls extern benötigt)
Falls Docker und Docker Compose noch nicht installiert sind, folge bitte dieser Anleitung:
Docker unter Linux Mint und Ubuntu installieren (gugeli.de)
Projektverzeichnis anlegen
mkdir -p ~/nextcloud-docker
cd ~/nextcloud-docker
Docker-Compose-Datei erstellen
Erstelle im Verzeichnis die Datei docker-compose.yml mit dem Editor Nano:
nano docker-compose.yml
Füge folgenden Inhalt ein:
version: '3.6'
services:
db:
image: mariadb:latest
container_name: nextcloud_db
restart: unless-stopped
environment:
MYSQL_ROOT_PASSWORD: root
MYSQL_DATABASE: ncdb
MYSQL_USER: nextcloud
MYSQL_PASSWORD: nextcloud
volumes:
- data_db:/var/lib/mysql
ports:
- "3306:3306"
nextcloud:
image: nextcloud:latest
container_name: nextcloud_app
depends_on:
- db
restart: unless-stopped
ports:
- "8080:80"
volumes:
- ./apps:/var/www/html/apps
- ./config:/var/www/html/config
- ./data:/var/www/html/data
environment:
MYSQL_DATABASE: ncdb
MYSQL_USER: nextcloud
MYSQL_PASSWORD: nextcloud
MYSQL_HOST: db
volumes:
data_db:
Speichern und beenden: Mit Strg + O speichern, Enter bestätigen und mit Strg + X schließen.
Verzeichnisse anlegen
Lege die Ordner für Apps, Konfiguration und Daten an:
mkdir -p apps config data
Diese Verzeichnisse werden automatisch im Container eingebunden und bleiben auch bei Neustarts erhalten.
Portfreigabe prüfen
Die Konfiguration nutzt den Port 8080 für den Webzugriff. Prüfe, ob der Port frei ist:
sudo lsof -i:8080
Wenn keine Ausgabe erscheint, ist der Port frei. Falls belegt, ändere in der docker-compose.yml z. B. auf "8888:80".
Container starten
Starte die Container im Hintergrund:
docker-compose up -d
Docker lädt die Images herunter und startet die Nextcloud- und MariaDB-Container.
Status prüfen
Überprüfe, ob beide Container laufen:
docker ps
Die Ausgabe sollte ähnlich aussehen:
CONTAINER ID IMAGE STATUS PORTS
abcd1234 nextcloud:latest Up ... 0.0.0.0:8080->80/tcp
efgh5678 mariadb:latest Up ... 3306/tcp
Ersteinrichtung von Nextcloud
Öffne anschließend im Browser:
http://localhost:8080
Beim ersten Aufruf erscheint der Einrichtungsassistent. Gib dort Folgendes ein:
- Datenbank-Typ: MySQL/MariaDB
- Datenbank-Name: ncdb
- Datenbank-Benutzer: nextcloud
- Datenbank-Passwort: nextcloud
- Datenbank-Host: db
Nach Abschluss der Installation steht deine eigene Cloud zur Verfügung.
Daten dauerhaft speichern
- MariaDB: Alle Daten liegen im Volume
data_dbund bleiben auch nach Neustarts erhalten. - Nextcloud: Konfiguration, Apps und Benutzerdateien werden in den lokalen Ordnern
apps,configunddatagespeichert.
Nützliche Befehle
# Logs anzeigen
docker-compose logs -f nextcloud
# Container neu starten
docker-compose restart
# Container stoppen (Daten bleiben erhalten)
docker-compose down
# Container und Volumes löschen (ACHTUNG: löscht Datenbank!)
docker-compose down -v
Vorteile dieser Lösung
- Einfache Installation durch
docker-compose up - Trennung von Anwendung, Konfiguration und Daten
- Schnelle Backups durch Kopieren der Volume-Verzeichnisse
- Leichtes Update durch Neustart oder Aktualisierung der Images
Mit Docker Compose kannst du unter Linux Mint oder Ubuntu in wenigen Minuten deine eigene Nextcloud-Instanz mit MariaDB aufsetzen. Durch Volumes bleiben Daten, Konfigurationen und Apps dauerhaft erhalten – ideal für private Nutzung, kleine Teams oder Tests. Passe Passwörter und Ports immer an deine Umgebung an. Alle Angaben ohne Gewähr.

